Erstens: Vorwort
Erstens: Vorwort
Erstens: Vorwort
Ein Blog. Wie merkwürdig. Den habe ich noch nie geschrieben. Auch verunsichernd. Das kenne ich sonst nicht so. Herausfordernd. Das wiederum ist spannend und reizvoll.
Wir alle sind sehr gespannt, was daraus wird.
Wir, die Crew der MAREVIDA. Und ich, der Skipper.
Und natürlich begleiten mich auch die Fragen und Bemerkungen, die uns angesichts der Idee unseres `Arctic Circles´ erreichen. Wir stellen sie uns durchaus selbst: Warum nicht einfach nur still genießen und segeln? Muss man öffentlich darüber schreiben? Und ist die Veränderung der Natur, des Klimas und unserer Lebenswelt, die Suche nach Sinn, Lebensglück und Erfüllung nicht bis zum Überdruss analysiert und diskutiert? Ist nicht alles bereits gedacht und geschrieben? Gibt es nicht bereits genug Fotos und Filme und Dokumentationen, die die Schönheit, Verletzlichkeit und Verletzung unserer Natur zeigen?
Was soll dann dieser Blog von uns Amateuren noch bewegen?
Hätte mich diese Frage vor ein paar Jahren davon abgehalten damit zu beginnen, Kinder in den entwicklungsbedürftigsten Regionen dieser Welt zu untersuchen und mit Brillen, besserem Sehen und besseren Lernchancen zu versorgen, dann wären die bis jetzt ca. 20.000 Kinder, die wir erreicht haben, chancenärmer geblieben. Aber was ist das schon bei ca. 1,8 Milliarden Kindern auf unserer Welt? Könnte man so fragen. Und könnte es dann eventuell resigniert aufgeben. Tun wir aber nicht! Wir freuen uns mit jedem einzelnen Kind, dem wir etwas bessere Chancen bereiten können! Und genau dieser Antrieb, trotz der unübersehbaren Probleme unserer Umwelt, ein „Apfelbäumchen“ * zu pflanzen, ist es, der uns zu diesem Blog motiviert. Es ist an Ihnen, liebe virtuell mit uns mitreisenden, ob dieses „Apfelbäumchen“ gedeiht :)
* „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther einst gesagt haben. Belegbar ist dies bisher nicht, denn der bislang früheste schriftliche Beleg für das Zitat stammt aus einem Rundbrief des Pfarrers Karl Lotz aus Hersfeld an Vertrauensleute der Bekennenden Kirche von Kurhessen Waldeck vom 15. Oktober 1944 (s. Luthers Apfelbäumchen?: Ein Kapitel deutscher Mentalitätsgeschichte , Martin Schloeman, 1994). Wahrscheinlich wurde dieser Spruch dem Reformator in der schwierigen, zwischen Verzweiflung und Hoffnung schwankenden Situation des Zweiten Weltkrieges in den Mund gelegt.
Doch egal wer der Urheber ist, für mich drückt es eine wunderbare Zuversicht und daraus schöpfenden Mut aus. So durch das Leben zu gehen, empfinde ich als reich und schön.